Tacho­abweichung Rechner

Dieser Rechner sagt Ihnen, wie groß die Tachoabweichung durch den Wechsel auf größere / kleinere Felgen oder eine andere Reifengröße ist.

Gewisse Abweichungen lässt der Gesetzgeber zu (mehr dazu unten). In keinem Fall darf die angezeigt Geschwindigkeit niedriger als die tatsächliche Geschwindigkeit sein.

  1. Wählen Sie die alte Reifengröße der Originalbereifung laut Fahrzeugschein aus.
  2. Wählen Sie die neuen Reifengröße Ihrer Wunschbereifung aus.
  3. Klicken Sie auf Ergebnis anzeigen.
  4. Standardmäßig berechnen wir die Tachoabweichung für 100 km/h.
    Sie können aber auch eine andere Geschwindigkeit eingeben.
  5. Zeigt Ihr Ergebnis eine negative Tachoabweichung an (z.B. -7%), wäre die neue Reifengröße nicht zulässig.
Alte Reifengröße wählen
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Neue Reifengröße wählen
/
Geschwindigkeit wählen (optional)
km/h

Wie kommt es zu einer Tachoabweichung?

Ein Autotachometer zeigt keine direkt gemessene sondern eine errechnete Geschwindigkeit an. Ein Sensor (meist der ABS-Sensor) misst, wie oft sich das Rad dreht. Im Bordcomputer ist gespeichert, wie groß der (für dieses Auto typische) Radumfang ist. Pro Radumdrehung wird genau die Strecke des Umfangs zurückgelegt.

Damit kann der Bordcomputer berechnen, wie schnell das Auto fährt. Geschwindigkeit = zurückgelegte Strecke pro Zeit.

Werden jetzt Reifen mit einem anderen Umfang verwendet, als im Bordcomputer gespeichert sind, kommt es zur Tachoabweichung. Sind die Reifen kleiner, wird eine geringere Strecke zurückgelegt und der Tacho zeigt eine zu hohe Geschwindigkeit an. Haben die Reifen einen größeren Umfang, zeigt der Tacho ein zu geringe Geschwindigkeit an.

Zu einer Tachoabweichung kann es aber nicht nur durch größere oder kleinere Reifen kommen. Profilabnutzung sowie zu geringer Reifendruck verursachen eine sogenannte Tachovoreilung, der Tacho zeigt ein höhere Geschwindigkeit an als tatsächlich gefahren wird. Bei zu hohem Reifendruck ist es umgekehrt.

Bereits eine Profilabnutzung von 3mm kann – je nach Reifengröße – zu einer Tachoabweichung von 1% führen.

Gesetz zur Tachoabweichung

Die EU hat sehr klare Vorschriften, welche Tachoabweichung erlaubt ist und welche nicht. Einige Kollegen schreiben immer noch gerne, dass die Richtlinie 75/443/EWG dies regeln würde. Die stammt aber aus dem Juni 1975 und ist längst nicht mehr in Kraft. Wir haben inzwischen schließlich die EU und nicht mehr die EWG.

Aktuell ist die „Regelung Nr. 39 der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) — Einheitliche Bedingungen für die Genehmigung der Fahrzeuge hinsichtlich der Geschwindigkeitsmess- und Kilometerzähleinrichtung einschließlich ihres Einbaus“ [2018/1857]

Die angezeigte Geschwindigkeit darf nicht unter der tatsächlichen Geschwindigkeit des Fahrzeugs liegen. Bei den in Absatz 5.3.5 angegebenen Prüfgeschwindigkeiten muss zwischen der angezeigten Geschwindigkeit (V1) und der tatsächlichen Geschwindigkeit (V2) folgende Beziehung bestehen:

0 ≤ (V1 – V2) ≤ 0,1 V2 + 4 km/h

Das bedeutet, selbst wenn der Tacho nur 1 km/h weniger anzeigt, als Sie fahren, ist das verboten.

Zeigt der Tacho eine schnellere Geschwindigkeit an, als Sie fahren, ist das bis zu einem bestimmten Maß erlaubt: 10% der tatsächlichen Geschwindigkeit + 4 km/h Abweichung sind im Rahmen des Gesetzes möglich.

Für ältere Fahrzeuge (Zulassung vor 1991) gilt eine abweichende und einfachere Regelung.

Rechenbeispiel Tachoabweichung

Sie fahren tatsächlich 100 km/h (z.B. per GPS gemessen). Ihr Tacho zeit 112 km/h.

Erlaubt wäre ein Abweichung von 100 km/h * 10% + 4 km/h = 14 km/h

Mit der Tachoabweichung von 12 km/h liegen Sie noch in der Toleranz. Würde Ihr Tacho bei tatsächlichen 100 km/h z.B. 115 km/h zeigen, wäre die Abweichung von 15 km/h außerhalb der gesetzlichen Toleranzgrenze.

Im Sinne der Verkehrssicherheit ist die Regelung zur Tachoabweichung auch nachvollziehbar. Man möchte, dass die Autofahrer lieber zu langsam als zu schnell fahren. Auch vermeidet der Gesetzgeber damit Streitigkeiten bei Bußgeldern aufgrund von Geschwindigkeitsübertretungen. Dürfte der Tacho weniger als die reale Geschwindigkeit anzeigen, könnten sich Autofahrer darauf berufen, sie hätten ja nicht gewusst, dass sie zu schnell waren.