ADAC Alternative: Die große Übersicht

Als Pannendienst fällt den meisten Autofahrern natürlich der ADAC ein. Doch nicht erst seit dem Beginn der Skandalserie beim ADAC (die viele Autofahrer dazu veranlasst, ihre ADAC-Mitgliedschaft zu kündigen) lohnt es sich, einen Blick auf die Angebote der anderen Automobilclubs zu werfen: Die sind nämlich in vielen Bereichen durchaus attraktiv. Hier können Sie die Leistungen und Preise der Clubs AvD, „Mobil in Deutschland„und ACE mit denen des ADAC vergleichen.

Ein wichtiger Tipp vorab: Prüfen Sie Ihr Fahrverhalten und Ihre Bedürfnisse realistisch. Brauchen Sie wirklich das (meist teure) Rundum-Sorglos-Paket? Welche Leistungen sind bereits über Ihren Kreditkartenvertrag oder eine Auslandskrankenversicherung abgedeckt? Wir Deutschen neigen gerne zur Überversicherung – doch das geht ins Geld.

AvD – Automobilclub von Deutschland

AvD Automobilclub von Deutschland
AvD

Alternative Nummer eins zum ADAC ist Deutschlands Automobilclub, kurz AvD genannt. Mehr als 1,4 Millionen Mitglieder sind aktuell bereits dem AvD beigetreten. Das Leistungsangebot ist im Hinblick auf den ADAC vergleichbar. Zu den Leistungen zählen eine Notruf-Hotline, die 24 Stunden am Tag geschaltet ist und eine Pannenhilfe mit einem Vor-Ort-Service in Deutschland, jedoch auch weltweit beinhaltet. Bei einem Ausfall des Fahrzeugs werden zudem Mietwagen und Übernachtungskosten übernommen. In der Mitgliedschaft sind des Weiteren ein weltweiter Krankenrücktransport, eine Notfallortung, eine Verkehrsrechtsberatung und ein Winter-Sicherheits-Check enthalten. Die personenbezogene Mitgliedschaft kostet derzeit 64,90 Euro. Es besteht die Möglichkeit, eine weitere Person zu versichern. Dieser zusätzliche Beitrag beläuft sich auf 22 Euro. Zudem erhält man als Mitglied des AvD bei verschiedenen Anbietern von Reisen Rabatte oder auch Sicherheitstrainings.

ACE – AutoclubEurope

ACE Autoclub Europe
ACE Autoclub Europe

Der ACE Autoclub ist im Gegensatz zum ADAC eine weitere optimale kostengünstige Wahl für junge Menschen. Aktuell sind etwa 580.000 Personen Mitglied im ACE Autoclub. Der Beitrag beläuft sich bis zum 30. Lebensjahr auf lediglich 31,40 Euro. Danach werden 62,80 Euro fällig. Das Leistungspaket beinhaltet sämtliche Standard-Leistungen, beispielsweise die Pannenhilfe, die Bergung nach einem Fahrzeugausfall (europaweit und in den Mittelmeeranrainern), Ersatzfahrzeug bei einer Panne, Übernachtungskosten sowie Krankentransport. Zu den Bonusleistungen einer Mitgliedschaft zählen Nachlässe bei Campingplätzen, Smartphone-, Kredit- und Reiseanbietern. Der Unterschied zu den anderen Anbietern liegt darin, dass die Basismitgliedschaft Partner und Familie bereits mit einschließt.

Mobil in Deutschland

Mobil in Deutschland
Mobil in Deutschland

„Mobil in Deutschland“ stellt eine weitere Möglichkeit dar. Der 1992 gegründete Verein wirbt für lediglich 24 Euro mit einer Basis-Mitgliedschaft. Dieser im Vergleich zu den anderen Anbietern sehr günstige Preis wird laut Angaben des Vereins insbesondere durch einen sehr geringen Verwaltungsapparat sowie die Abwicklung von vielen Vorgängen über das Internet ermöglicht. Die Basis-Mitgliedschaft beinhaltet eine Pannen- und Unfallhilfe, das Abschleppen ab einer Entfernung von 100 Kilometern zum Wohnort Übernachtungskosten und Bahnfahrt sowie eine Rechtsberatung per Telefon. Das Leistungspaket steigt, genau wie auch beim ADAC und AvD, je nach Mitgliedschaftsstatus. Der Beitrag einer „Premium Partner +“-Mitgliedschaft beläuft sich auf 66 Euro. Das Leistungsangebot gilt zum Teil weltweit und teilweise ebenso für einen (Ehe-)Partner.

Gravierende Unterschiede
Zwischen den verschiedenen Anbietern zeigen sich deutliche Unterschiede bei der jeweiligen Hilfe vor Ort. Der ADAC bietet seinen Mitgliedern die Dienste deutschlandweit an und Reparaturkosten werden bis 300 Euro übernommen. Erst mit einer Plus-Mitgliedschaft stehen diese Dienste auch europaweit zur Verfügung.

Der AvD jedoch bietet die Hilfe bereits im Basispaket auch weltweit an und übernimmt alle vor Ort anfallenden Reparaturkosten. Beim ACE sieht es ähnlich aus. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass der Service für die Mitglieder „nur“ in ganz Europa angeboten wird. Um den Anspruch auch wirklich kostenlos geltend zu machen, gilt es zu beachten, dass die Hilfe direkt über die Notrufnummer des ACE angefordert wird. Der Automobilverein „Mobil in Deutschland“ bietet die Hilfe vor Ort in Deutschland bis zu 250 Euro. Hilfe im Ausland und dann sogar weltweit erhält das Mitglied jedoch erst mit einer Premium-Mitgliedschaft.

Auch was das Abschleppen und Bergen des Fahrzeugs anbelangt, zeigen sich einige Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern. Der ADAC bietet mit dem Basistarif ein deutschlandweites Abschleppen und Bergen bis zu 300 Euro, der Plus-Tarif ermöglicht ein europaweites Abschleppen und Bergen. Beim AvD im Gegensatz werden beide Dienste weltweit ohne Kostenlimit geboten. Der ACE ermöglicht das europaweite Abschleppen und Bergen des Fahrzeugs bis zur nächsten Werkstatt ohne Kosten. Im Inland beträgt die maximale Entfernung 75 Kilometer und im Ausland 100 Kilometer. Der Verein „Mobil in Deutschland“ bietet das Bergen des Fahrzeugs deutschlandweit kostenlos und beim Abschleppen werden maximal 250 Euro übernommen.

ADAC
ADAC

Der ADAC steht bei den Pannenhilfe-Fahrzeugen unangefochten auf dem Platz eins. Etwa 5000 Fahrzeuge, liebevoll als „gelbe Engel“ bezeichnet, sind in kürzester Zeit vor Ort, wenn man Hilfe benötigt. Für den ACE und AvD sind jeweils circa 2000 Helfer unterwegs, um zu helfen und für den Anbieter „Mobil in Deutschland“ übernimmt diese Aufgabe mit etwa 1700 Fahrzeugen das Netzwerk „Assistance Partner“.

Fazit
Als Fazit zeigen sich die unterschiedlichen Leistungen und Preise der Automobilvereine. Bei manchen Clubs sind Rechtsschutz, Apps, Mietauto und Rücktransport enthalten, bei anderen Vereinen im Gegensatz kommen für einen zusätzlichen Service weitere Kosten auf. Eine optimale Alternative zu den Clubs kann des Weiteren ein Kfz-Schutzbrief einer Autoversicherung sein. Manche Versicherer bieten die Pannenhilfe bereits ab sechs Euro jährlich an. Egal, ob der Auto-Club oder der Kfz-Schutzbrief, alle Möglichkeiten sind wahre Alternativen zum ADAC, denn wie der Bericht aufzeigt, sind manche Leistungen, die der ADAC erst Plus-Mitgliedern bietet, bei anderen Pannendiensten für weniger Geld möglich. Daher ist es empfehlenswert, die Preise und Leistungen zu vergleichen, die eigenen Bedürfnisse anhand der Fahrgewohnheiten zu prüfen und erst dann zu entscheiden.

2 Gedanken zu „ADAC Alternative: Die große Übersicht“

  1. Finde den Artikel super. Den meisten, auch mir, ist es nämlich gar nicht bewusst, dass man den Automobilclub mal mit anderen vergleicht. Ich war natürlich auch beim ADAC, bin aber jetzt zu Mobil in Deutschland e.V. gewechselt. Ausschlaggebend war für mich einfach der Preis, denn man muss nicht so viel wie beim ADAC bezahlen. Bisher bin ich sehr zufrieden, denn der Service klappt bei denen auch um einiges besser. Ich kanns also jedem empfehlen sich mal umzusehen und evt zu einem kleineren Automobilclub zu wechseln!

  2. Letzes Jahr hab ich nach den ganzen Skandalen beim ADAC gekündigt und dachte ich brauch eh keine Pannenhilfe. Jetzt wos aber wieder richtung winterurlaub geht war ich doch auf der Suche nach einer Alternative. Als ich die meisten clubs verglichen hab, habe ich mich für JimDrive entschieden. Die sind allerdings in diesem Bericht nicht mit enthalten aber für diejenigen die so wie ich alles erstmal 100 mal vergleichen bevor man etwas kauft auf jeden fall ne Überlegung wert. Die bringen die gleichen Leistungen wie der ADAC aber zum halben preis. Aber im besten fall muss man ja sowieso nie davon gebrauch machen ;-)

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